Think Smaller.

Bessere
Entscheidungen
treffen.
Für den Erfolg eines Unternehmens sind letztlich nur eine Handvoll von Entscheidungen verantwortlich. (Welche, zeigt sich erst ex post – hinterher ist man immer schlauer. )
Sicher aber ist: Schon eine nur um wenige Prozent höhere "Trefferquote" bei Entscheidungen ist ein immenser Erfolgshebel.
Man sollte daher denken, daß sich zu diesem Thema im Meer der Business-Literatur schon der eine oder andere Bestseller findet. Dem ist nicht so – ersatzweise teile ich hier meine eigenen Gedanken.
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30.05.23 | 3 Min.
Die Emmentaler-Falle.
Bei schwierigen Business-Entscheidungen werden oft Expertinnen oder Experten hinzugezogen. Ich habe dabei oft erlebt, daß dabei Profis aus derselben Branche mit an den Tisch kommen: Der Besitzer einer lokalen Brauerei hielt große Stücke auf einen pensionierten Ex-Manager von InBev, ein Fleischwarenproduzent auf den früheren GF eines Konkurrenten, ein Zeitungsverleger auf den Ex-Geschäftsführer eines anderen Verlags. Menschlich ist das allzu verständlich: Man versteht sich sofort. In der Sache ist es nicht ungefährlich. Denn das größte Risiko bei Entscheidungen liegt in dem, was Donald Rumsfeld 2002 bei einer Presskonferenz so beschrieb: “There are known unknowns… but there are also unknown unknowns.“ (1) Also Entwicklungen oder Sachverhalte, die unser Vorhaben gefährden, von denen wir aber gar nicht ahnen, daß es sie geben könnte, weil sie aus einem Bereich kommen, an den wir gar nicht denken. Und von denen gibt es in disruptiven Zeiten wie diesen sehr viele - auch, wenn es um Bier, Wurst oder Zeitschrifen geht. Wenn wir uns unser Wissen vorstellen wie eine Scheibe Emmentaler, dann wären diese Unknown unknown sowas wie die “schwarzen Löcher” im der Scheibe. Wenn man den Rat anderer einholt, bringen die ihre Sicht der Dinge hinzu – sie legen also ihre Wissens-Scheibe über die eigene. Und idealerweise haben sie ihre “Wissenslöcher” an anderen Stellen, so daß möglichst der ganze Entscheidungsrahmen abgedeckt wird. (2) Das Problem an Branchenkenner:innen ist nur: Ihre Sicht deckt sich weitgehend mit der eigenen. (Deswegen versteht man sich ja so gut). Das erhöht die Gefahr, daß sich auch die “Löcher” an derselben Stelle sind. Um die “unknown unknowns” aufzudecken, wäre es also viel Sinnvoller, wenn der Brauereibesitzer mal eine Wurstfabrikbesitzerin hinzuzöge oder die Verlags- geschäftsführerin einen Videoproduzenten. Oder, noch besser: Jemand, die oder der gar keine Branchenexpertise hat, sondern eine in Sachen Problemanalyse und Lösungsfindung. Ich z.B. mache das beruflich – ich kenne aber auch brilliante Strateginnen und Planner, die darin trainiert & versiert sind und die ich gerne empfehle - PN genügt! _______ (1) Hier der Video-Ausschnitt aus der Pressekonferenz vom 12.02.2002: Link Der Satz brachte es zu einiger Berühmtheit, Rumsfeld gan später sogar seioner Autobiographie den Titel “Known and Unknown”. (2) Das Bild der “Käsescheiben” stammt von Toim Harford, er verwendet es allerdings, um die Problematik von Sicherheitssystemen zu illustrieren: Harford, Tim, 2011. Adapt. Why success aways starts with failure. Farrar Straus & Giroux, Link